Glas und Praxis

19.8. Schimmel auf Dichtstoffen

Eine Schimmelbildung auf Silikonfugen tritt überwiegend an Stellen auf, die zur Aussen- wand gehören. So zum Beispiel an der unteren Abdichtung der Scheibe zum Fensterflügel. Manchmal treten auch gelbe oder grüne samt- artige Verfärbungen auf, die an schimmelnde Lebensmittel erinnern. Die Ursache ist nicht beim Dichtstoff zu suchen, sondern da, wo die entsprechenden klimatischen und hygienischen Bedingungen vorherrschen.

Schimmel bildet sich unter folgenden Voraussetzungen: Hohe Feuchtigkeit (Wasser)

Entsprechende Wärme Wenig Luftkonvektion Geeigneter Nährboden (Verschmutzung)

Besonders gefährdet sind also Räume mit hohem Feuchtigkeitsgehalt wie Schwimmbäder, Bade- zimmer, Küchen, Waschküchen, Keller und Souterrainräume.

Fungizide Ausrüstung Mit speziellen Dichtstoffen kann Schimmelbildung vermieden werden. Es handelt sich um fungi- zid ausgerüstete Dichtstoffe, bei denen durch den Zusatz ausgesuchter chemischer Verbindun- gen eine pilztötende Wirkung erzielt wird. Diese sind für den Menschen nicht gesundheitsschäd- lich. Die Wirkungsweise aller fungizid wirkenden Chemikalien beruht auf der lebensfeindlichen Wirkung dieser Substanzen in der Zelle des Schimmelpilzes. Allerdings unterliegt auch die Wir- kung einer solchen fungiziden Ausführung natürlicher Abnutzung (dies gilt erfahrungsgemäss für jede chemische Schädlingsbekämpfung). Vorbeugende Massnahmen Folgende Massnahmen dienen dazu, einen Schimmelbefall zu vermeiden oder zu entfernen: Ausreichendes Lüften: Wenn möglich täglich zwischen 5 und 15 Minuten lüften. Fugenpflege: Regelmässiges Reinigen. Fugen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln (handelsübliche Produkte) und/oder einem gut durchfeuchteten Tuch oder Schwamm reinigen und anschliessend trocken wischen. Schimmelflecken entfernen: Im Anfangsstadium des Befalls (Primärbefall) kann der Schimmelpilz meist mit chlorhaltigen Reinigern entfernt werden. Eine regelmässige Wiederholung (ca. alle 2 – 3 Monate) verhindert weiteren Pilzbefall. Ist der Befall sehr weit fortgeschritten, also auch das Innere des Dicht- stoffes verfärbt (Sekundärbefall), ist eine dauerhafte Lösung nur durch vollständiges Heraus- schneiden des befallenen Dichtstoffes und erneutes Verfugen zu erzielen.

Weitere Anwendungshinweise I 363

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