Glas und Praxis

13.5.3. U-Werte geneigter Isolierverglasungen

Bauphysikalische Grundlagen Bei geneigten Verglasungen, wie z. B. Dachflächenfenstern, verändert sich der U g -Wert des Iso- lierglases aus physikalischen Gründen. Die Veränderung ist abhängig vom Neigungswinkel. Ursache für die Zunahme des U g -Wertes ist die Konvektion im Scheibenzwischenraum, die sich mit der Neigung des Glases verändert und zu einem erhöhten Wärmetransport über den Schei- benzwischenraum führt. Eine wichtige Einflussgrösse ist dabei der Scheibenabstand. Bei einem 2fach-Isolierglas mit grossem SZR ist der U-Wert stärker beeinflusst, als bei einem 3fach-Iso- lierglas mit zwei kleineren SZR. Der Einfluss auf die Wärmestrahlung und die Wärmeleitung bleibt praktisch unverändert.

U g =1,1 W/m 2 K

U g =0,7 W/m 2 K

Kalt

90°

U g =1,4 W/m 2 K

U g =0,7 W/m 2 K

U g =1,6 W/m 2 K

U g =0,8 W/m 2 K

SZR

SZR

90°

90°

Kalt

Warm

60°

60°

30°

30°

Warm

U g =1,7 W/m 2 K

U g =0,9 W/m 2 K

U g -Wert für 2fach-Isolierglas

U g -Wert für 3fach-Isolierglas

Konvektion, senkrechter Einbau

Konvektion, waagrechter Einbau

Referenzwerte Zum Zweck des Vergleiches von Produkten ist für die Ermittlung des U g -Wertes nach SN-EN 673 die senkrechte Lage der Verglasung festgelegt. Gleiches gilt für die CE-Kennzeichnung des Isolierglases. In der Schweiz beziehen sich die energierelevanten Vorschriften für Bauten auf die SIA-Norm 380. Die Einzelanforderungen richten sich nach dem Normfenster. Dieses wird senkrecht eingebaut. Die effektiven, neigungsabhängigen Werte für das Fenster müssen durch den Energieplaner er- mittelt werden.

Hotel Hof, Weissbad

Isolierverglasungen I 247

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